Das Peter Faber Haus und seine Geschichte

 

Auf einem der schönsten Wassergrundstücke Berlins, in Kladow, gegenüber der Pfaueninsel, wurde das Haus vom bekannten Berliner Architekten Heinrich Mendelssohn im Jahr 1924 für John Campbell, einen Privatmann, im englischen Tudorstil erbaut.

 

Auf dem 13.000 Quadratmeter großen Grundstück lassen sich die Jahreszeiten sehr schön verfolgen.

 

 

 

Noviziat

 

Als Chruschtschow im Haus der UNO in New York mit dem Schuh auf den Tisch schlug, und manche um ihre Berliner Grundstücke Angst bekamen, konnte das Haus 1959 vom Jesuitenorden erworben und nach den notwendigen Umbauten 1960 als Noviziat der damaligen Ostdeutschen Provinz eingerichtet werden.

 

Altenheim

 

Von Anfang an stand aber bei der Gründung des Peter-Faber-Kollegs noch ein anderer Gedanke Pate. Das Haus sollte gleichzeitig den älteren und kranken Mitbrüdern eine Heimstatt bieten. Ihnen würde der Kontakt mit der lebhaften, unternehmungslustigen Ordensjugend guttun, und die Novizen hätten Gelegenheit, aus der Lebens- und Seelsorgeerfahrung der Senioren Gewinn zu ziehen und manches zu lernen, was nicht in den Büchern steht.

In das Noviziat zogen 1960 unter Leitung von P. Rektor und Novizenmeister Günter Soballa 6 Patres, 12 Brüder, 15 Novizen und ein Scholastiker ein. Am 2. Februar 1961 wurde durch Kardinal Döpfner die neu errichtete Kapelle eingeweiht. Ein Nebengebäude (ursprünglich das Haus des Hausmeisters) wurde umgebaut zu einem" Valetudinarium" mit sieben Zimmern für die Senioren und Kranken, und konnte im Frühjahr 1963 bezogen werden.

Am 1. April 1971 wurde das Noviziat mit dem der Niederdeutschen Ordensprovinz in Münster zusammengelegt. Von Münster kamen die Novizen dann nur noch einmal im Jahr für einen Monat ins Peter-Faber-Kolleg, um die Großen Exerzitien zu machen. Diese Tradition hält bis heute an, obwohl das Noviziat zuerst nach Münster und dann im Herbst 1993 nach Nürnberg verlegt wurde, um mit der Süddeutschen Provinz vereint zu werden.

 

Tertiat

 

Dafür wurde das Peter-Faber-Kolleg für eine weitere Aufgabe der Ordensausbildung wichtig. Es sollte das sogenannte „Tertiat“ für die deutsche Assistenz beherbergen. Diese auf Ignatius  zurückgehende, den Jesuiten eigentümliche Einrichtung (auch "drittes Probejahr" genannt) ruft die Jesuiten, die ihre lange und intensive wissenschaftliche Ausbildung abgeschlossen und meistens schon einige Jahre draußen in der Praxis gestanden haben, noch einmal  für mehrere Monate in die Stille für eine letzte Überprüfung und Vertiefung ihrer Berufung.

Nach der Verlegung des Noviziats nach Münster, erfolgte der Umbau der Novizenräume zum Tertiat.

1971 begann der erste Tertiatskurs in Berlin.

Weiterhin blieb das Haus offen für Exerzitien von 8 - 30 Tagen.

Trotz all dieser Aktivitäten blieb und bleibt es Bestimmung des Peter-Faber-Kollegs, alt gewordenen Mitbrüdern ein Heim zu bieten. Es zeigte sich ein zunehmender Bedarf an Zimmern für alte, kranke und behinderte Mitbrüder. Daraus ergab sich die Notwendigkeit einer baulichen Erweiterung. Sie konnte allerdings nur geschehen, wenn ein neuer Trakt an das Haus angebaut wurde, was leider nicht ohne Verzicht auf die alte, beliebte Kapelle geschehen konnte.
Das Richtfest des Neubaus wurde am 25. März 1982 gefeiert, und am 19. Dezember 1982, dem 4. Sonntag im Advent, konnte dieser Neubau von dem damaligen Bischof von Berlin, Joachim Meisner, eingeweiht werden. Vieles aus der abgerissenen Noviziatskapelle, besonders die Inneneinrichtung, konnte weitgehend der von P. Kurt Stefan Czekalla neu erbauten Kladower Pfarrkirche zur Verfügung gestellt werden.
Für die Kommunität war schon Ende der siebziger Jahre im ehemaligen Noviziatsteil eine kleine Kapelle eingerichtet worden, die auch weiterhin vom Tertiat, vom Noviziat während der Großen Exerzitien und von kleinen Exerzitiengruppen benutzt wird.  

 

 

Herrlicher Baumbestand

Die Havel

Malerischer Sonnenuntergang